Das Mitteldeutsche Braunkohlerevier ist seit dem Ende der DDR in einem enormen Wandel. Während im Energiemix heutzutage die Braunkohle immer noch eine wichtige Bedeutung hat und z.B. bei uns im aktiven Tagebau Schleenhain bei Neukieritzsch und Groitzsch gefördert wird, sind aus sozialpolitischen und Umweltschutzgründen die meisten Tagebaue eingestellt und werden behutsam für Natur und Mensch rekultiviert.
Die meisten Abbauhohlformen - auch Restlöcher genannt - werden geflutet. Entweder mit Regenwasser oder dem Grundwasserzustrom, durch Abzweige von Flüssen wie Saale oder Elster oder auch durch künstliche Flutung mittels Rohrleitungen, in denen das abgepumpte Grundwasser der aktiven Kohletagebaue in die Restlöcher geleitet wird.
Gerade nach der politischen Wende 1989 bekam das Braunkohlerevier eine enorme Veränderungsdynamik. Während in DDR-Zeiten vor allem der Kulkwitzer See als Badewanne der Leipziger bekannt wurde (eröffnet 1973), so entstanden ab Anfang der Neunziger Jahre ein neuer Tagebausee nach dem anderen.
Zuerst wurde der Cospudener See als Korrespondenzprojekt der EXPO 2000 in Hannover seiner neuen Bestimmung übergeben, dann folgte durch die Flut an Elbe und Mulde der große Goitzschesee bei Bitterfeld, später Markkleeberger See und Hainer See. Heute sind nun auch Geiseltalsee, Störmthaler und Zwenkauer See fertig oder fast fertig geflutet.
Mehr als 23 Tagebaulöcher verwandeln sich um Leipzig und Halle, Bitterfeld und Borna in Seen und die Lebensqualität und der Freizeitwert verbessern sich mit jedem Jahr. Allenthalben entstehen Bootshäfen, Ferienwohnungen und Sportmöglichkeiten, Strände und Stege laden zum Verweilen ein.